Risikofaktoren

RisikofaktorenMit jährlich bis zu 400 000 Patienten zählt der Magen-Darm-Infekt (Gastroenteritis) neben der Grippe (Influenza) zu einer der häufigsten Infektionskrankheiten in Deutschland. Er wird durch viele verschiedene Viren, Bakterien sowie gelegentlich auch Parasiten ausgelöst. Ihr Körper ist gegen den mikroskopisch kleinen Angriff nicht wehrlos. Jedoch begünstigen viele ex- sowie intrinsische Risikofaktoren eine Infektion.

 

Extrinsische Risikofaktoren:

1. Mangelnde Hygiene:

Eine mangelnde Hygiene zählt zu den größten Risikofaktoren für eine Infektion. Bakterien sowie Viren aus Kot und Erbrochenem werden von Mensch zu Mensch übertragen. Der fäkal-orale Übertragungsweg ist in den westlichen Industrieländern die häufigste Verbreitungsform. Daher zählt ein ausgiebiges Händewaschen mit Seife zu der besten Präventionsmaßnahme. Mindestens 20 Sekunden unter fließendem Wasser und das Abtrocknen mit Einmal-Tüchern reduzieren die Erregerbelastung drastisch.

2. Jahreszeiten:

In Deutschland wird der Magen-Darm-Infekt vor allem durch Noro- und Rotaviren ausgelöst. Diese sind jahreszeitlich bedingt vor allem zwischen Oktober und März weit verbreitet.

3. Lebensumstände:

Aus den beiden ersten extrinsischen Risikofaktoren lässt sich die Gefahr durch die Lebensumstände logisch ableiten. Haben Sie viel Kontakt zu anderen Menschen, in Bussen, Großraumbüros, durch Kundenkontakt, im Kindergarten oder ähnlichem sind Sie einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt. Viren überleben auch auf Oberflächen und lassen sich so leicht verbreiten. Regelmäßiges Händewaschen und die Meidung großer Menschenmassen bleiben die besten Präventionsmaßnahmen.

 

Intrinsische Risikofaktoren:

1. Geschwächtes Immunsystem:

Der Körper ist permanent einer Angriffswelle der verschiedensten Krankheitserreger ausgesetzt. Ihre Gesundheit verdanken Sie vor allem Ihrem ausgeklügelten Immunsystem. Es erkennt Eindringlinge und macht diese unschädlich, sodass Sie die meisten Erreger überhaupt nicht wahrnehmen. Ein geschwächtes Immunsystem schafft seine Arbeit jedoch nicht mehr und diverse Erkrankungen häufen sich. Um es zu stärken, ist ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung an der frischen Luft und einer ausreichenden Vitaminversorgung essentiell.

2. Systemische Erkrankungen:

Viele systemische Erkrankungen wie HIV, Hepatitis oder eine den gesamten Körper belastende Chemotherapie schwächen das Immunsystem und begünstigen so einen Magen-Darm-Infekt.

3. Alter:

Das Immunsystem von Kindern und Senioren ist weniger effektiv. So erkranken besonders Kleinkinder jährlich mehrfach an der Gastroenteritis.

4. Antibiotika:

Obwohl Antibiotika Erreger bekämpfen, schwächen sie nicht selten das Immunsystem und zerstören vor allem die Darmflora. Im Darm siedeln unzählige nützliche Bakterien, die die Nahrung verdauen. Werden diese durch Antibiotika geschädigt, kann sich die Darmschleimhaut leichter entzünden und bietet angreifenden Viren und Bakterien weniger Gegenwehr.

5. Stress:

Stress ist ungesund!- soviel ist den meisten bekannt. Doch hat er nicht nur Einfluss auf die Psyche. Er kann das Immunsystem schwächen und Ihren Körper so angreifbar machen.

6. Ernährung:

Neben einer ungesunden Ernährung, die den Körper nicht mit genügend Vitaminen und Mineralstoffen versorgt, können Sie über die Nahrung auch gezielt Krankheitserreger aufnehmen. Vor allem nicht pasteurisierte Milch, ungekochte Eier und rohes Fleisch sind Nährboden vieler Bakterien. Erst Temperaturen über 60°C töten diese ab. Auch Spülschwämme, Schneidebretter und ähnliches bieten Bakterien einen guten Lebensraum.

 

Viele Risikofaktoren lassen sich minimieren

Natürlich vermag niemand, den Risikofaktoren für eine Infektion gänzlich aus dem Weg zu gehen. Doch durch ausreichende Hygiene, eine gesunde Ernährung und der Stärkung Ihres Immunsystems können Sie die Gefahr einer Erkrankung deutlich reduzieren. Besonders viel Bewegung bei Wind und Wetter in der Natur verringern nicht nur den persönlichen Stresspegel, sondern stärken Ihr Immunsystem.