Prophylaxe

ProphylaxeMagen-Darm-Infektionen sind Erkrankungen, die relativ weit verbreitet sind. Sie können einzelne Patienten betreffen oder in Wellen auftreten, bei denen viele Menschen innerhalb weniger Wochen erkranken. Die häufigsten Beschwerden der Infektion sind Magenschmerzen, Durchfall und Erbrechen.

Auch wenn sie in der Regel nur einige Tage anhalten, sind sie nicht nur für den Betroffenen unangenehm, sondern bergen auch Ansteckungsrisiken für Personen in der direkten Umgebung. Doch wie können Sie einer Magen-Darm-Infektion wirksam vorbeugen und Familienmitglieder schützen, wenn es schon einen Patienten in der Familie gibt?

Prophylaxe vor bakteriellen Erregern

Magen-Darm-Infektion ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen, die durch sehr unterschiedliche Erreger ausgelöst werden können. Je nach Erregertyp und Übertragungsweg der Erkrankung empfehlen sich unterschiedliche Vorsorgemaßnahmen.

Ein Teil der Infektionen werden von Bakterien ausgelöst, insbesondere durch verunreinigte Lebensmittel. Die bekanntesten bakteriellen Erreger sind Salmonellen, Escherichia coli und Campylobacter. Manche Bakterien – wie der Staphylococcus aureus – lösen die Beschwerden indirekt aus, indem sie im Magen-Darm-Trakt Giftstoffe produzieren, die die Schleimhautzellen schädigen.

Eine wirksame Prophylaxe vor bakteriell verursachten Infektionen ist der sorgfältige Umgang mit Lebensmitteln. Bei gefrorenen und gekühlten Lebensmitteln darf die Kühlkette bis zur Verarbeitung und Zubereitung nicht unterbrochen werden. Häufiges und gründliches Reinigen von Messern und Schneidebrettern ist empfehlenswert. Insbesondere sollten beim Wechsel zwischen der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln die Küchenutensilien gereinigt oder ausgetauscht werden. Auch Zubereitungstemperaturen und Garzeiten sind wichtig. Bei Hackfleisch beispielsweise ist Durchgaren die beste Prophylaxe. Gerichte aus rohen Eiern sollten ganz gemieden werden.

Vireninfektionen vorbeugen – hygienische Maßnahmen

Eine Magen-Darm-Erkrankung kann auch durch Viren ausgelöst werden. Rotaviren und Noroviren gehören zu den bekanntesten Erregern. Der Übertragungsweg bei Viren ist häufig eine Tröpfcheninfektion, bei der die Erreger eingeatmet werden.

Ein wesentlicher Teil der Prophylaxe vor Infektionen besteht deswegen darin, den Kontakt zu Erkrankten einzuschränken. Viren sind Überlebenskünstler. Sie können über einen längeren Zeitraum auf Türklinken, Computertastaturen, Griffen von Einkaufswagen und vielen anderen Oberflächen überstehen, die eine infizierte Person berührt hat. Deswegen empfiehlt sich, dass Sie sich möglichst häufig die Hände gründlich reinigen, wenn es einen Ausbruch von Vireninfektionen gegeben hat.

Waschen Sie auch Ihre Nahrungsmittel sehr sorgfältig, insbesondere Obst und Gemüse, das Sie roh verzehren wollen. Auch Rohmilchkäse und Schalentiere gehören zu den Risikolebensmitteln. Bevorzugen Sie bei Reisen in Länder mit möglicherweise verunreinigtem Trinkwasser zur Infektions-Prophylaxe abgepacktes Wasser. Verzehren Sie nur Obst, das Sie schälen können, und meiden Sie ungegarte Lebensmittel.

Prophylaxe bei bestehenden Erkrankungen

Wenn bereits ein Familienmitglied erkrankt ist, sollten Sie einige Vorkehrungen treffen, um eine Ansteckung weiterer Personen zu vermeiden. Ein wesentlicher Teil der Prophylaxe besteht darin, den Kontakt zur erkrankten Person zu minimieren.

Wichtig ist, dass der Patient ein getrenntes Schlafzimmer erhält, das regelmäßig gründlich gelüftet wird. Falls möglich, sollte er ein eigenes Bad und eine eigene Toilette benutzen; die sanitären Einrichtungen müssen regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Sorgen Sie dafür, dass Handtücher und Bekleidung häufig gewechselt werden und waschen Sie diese mindestens bei 60°. Auch das benutzte Geschirr muss bei hohen Temperaturen gereinigt werden.

Tragen Sie Einmalhandschuhe, wenn Sie mit dem Erkrankten zu tun haben, und achten Sie auf regelmäßiges Händewaschen sowie häufigen Wechsel Ihrer eigenen Kleidung.