Diagnose

DiagnoseWer mit unklaren Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall einen Arzt aufsuchen muss, erwartet eine schnelle Antwort darauf, was das Wohlbefinden so empfindlich stört. Neben Anamnese, körperlicher Untersuchung, Stuhl- und Blutprobe, stehen der Diagnose durch den Arzt auch bildgebende Verfahren (Ultraschall) zur Verfügung.

 

  1. Anamnese

Zur Erhebung einer Diagnose sammelt der Arzt zunächst alle wichtigen Informationen in einem Gespräch. Er wird den Patienten zur Vorgeschichte, dem Krankheitsverlauf, sowie den momentanen Beschwerden befragen. Doch auch Auskünfte zur letzten Mahlzeit, einer Auslandsreise, begleitenden Erkrankungen und Einnahme von Medikamenten können hilfreich sein. Dabei sucht der Arzt nach Schlüsselereignissen und typischen Beschwerden, um eine Lebensmittelvergiftung oder einen tropischen Parasiten auszuschließen.

 

  1. Körperliche Untersuchung

Zunächst betrachtet der Arzt den Bauch des Patienten (Inspektion). Dann wird er ihn abtasten (Palpation), um die Druckempfindlichkeit als wichtiges Mittel der Diagnose zu prüfen. Bei einer Blinddarmentzündung würde ein spezieller Punkt im rechten Unterbauch (Mc Burney-Punkt) intensiv reagieren.

Anschließend werden die Darmgeräusche (Auskultation) mit dem Stethoskop geprüft. Ein Darmverschluss lässt kaum Geräusche zu. Dagegen entwickelt ein Reizmagensyndrom eine intensive organische Beweglichkeit.

Zum Ausschluss von Tumoren des Enddarms wird der Arzt ein Ertasten empfehlen.

 

  1. Stuhluntersuchung

Bei unklaren Magen- und Darmbeschwerden kann der Arzt die Diagnose durch eine Stuhluntersuchung weiter eingrenzen. Diese Möglichkeit ist immer dann gegeben, wenn:

  • blutiger Stuhl auftritt. Blutiger Stuhl kann auch ein Hinweis auf eine Tumorerkrankung sein oder als Teerstuhl (schwarzer Stuhl) auf eine Blutung im Magen-Darm-Trakt hindeuten.
  • ein Befall mit Parasiten vermutet wird. Am bekanntesten sind die einheimischen Fadenwürmer (Oxyuren), die vor allem nachts mit unangenehmem Juckreiz stören.
  • der Verdacht einer Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen besteht.
  • alle Symptome in der Diagnose auf eine Infektion durch Viren hindeuten. Dabei sind Kinder häufig von Rotaviren, Erwachsene von Adeno- und Noroviren betroffen.

Farbe und Konsistenz der Durchfälle lässt nicht immer einen Rückschluss auf die Ursache eines Magen-Darm-Infekts zu. Wässrige Durchfälle können auch bei einer Unverträglichkeit von Frucht- und Milchsäure, Gluten oder einer Histaminintoleranz auftreten.

Zur Untersuchung einer Stuhlprobe wird eine kleine Menge Stuhl auf ein Nährmedium aufgebracht und für 1 bis 2 Tage bebrütet. Anhand des Wachstums, der Form und Farbe erkennt der Mikrobiologe in der Stuhlkultur, um welchen Erreger es sich handelt. Die Stuhlkultur ermöglicht zusätzlich ein sogenanntes Antibiogramm, um Bakterien auf mögliche Resistenzen gegenüber Antibiotika zu testen.

Besteht der Verdacht auf Parasiten und Würmer können diese mittels Ausstrich unter dem Mikroskop direkt beurteilt werden. Bei diesem Verfahren liegt die Diagnose noch am selben Tag vor.

 

  1. Bildgebende Verfahren
  • Eine Ultraschalluntersuchung ermöglicht dem Arzt eine sofortige Diagnose der Bauchorgane, schließt Gallensteinen aus und kann der Verlaufskontrolle dienen.
  • Röntgen mit Kontrastmittel
  • Spiegelungen von Magen und Darm
  • Computertomografie und Kernspin
  1. Blutuntersuchungen

Hochmoderne Verfahren, um im Blut des Patienten Antikörper (Abwehrstoffe) gegen bestimmte Keime nachzuweisen.

 

Fazit

Dem Arzt stehen in der Diagnose eines Magen-Darm-Infekts (Gastroenteritis) viele moderne Untersuchungsverfahren zur Verfügung. Mikrobiologische Untersuchungen des Stuhls bestimmen sicher den Krankheitserreger und eine mögliche Therapie.