Komplikationen

KomplikationenBei einem Magen-Darm-Infekt verursachen Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Parasiten eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes (Gastroenteritis). Diese wird im Volksmund auch als Magen-Darm-Grippe bezeichnet. So unangenehm die Symptome auch sind, in den meisten Fällen ist ein Magen-Darm-Infekt harmlos und nach wenigen Tagen überstanden. Es gibt jedoch auch seltene Fälle, in denen es im Krankheitsverlauf zu Komplikationen kommen kann, die gefährliche, ja sogar lebensbedrohende Folgen haben können.

Mögliche Komplikationen bei viralen Magen-Darm-Infekten

Wie ein Magen-Darm-Infekt verläuft und welche Komplikationen auftreten können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So treten Komplikationen häufiger oder stärker bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Erkrankungen auf.

Neben der allgemeinen körperlichen Verfassung des Patienten spielt vor allem die Ursache, also die Art des Erregers, eine große Rolle für das Auftreten möglicher Komplikationen. Grundsätzlich kann ein Magen-Darm-Infekt von Viren, Bakterien oder Parasiten ausgelöst werden.

In den meisten Fällen werden Magen-Darm-Infekte hierzulande durch Viren ausgelöst. Zu den häufigsten Viren dieser Art gehören die Rotaviren und Noroviren. Noroviren sind für etwa die Hälfte aller Magen-Darm-Infekte bei Erwachsenen verantwortlich. Eine der häufigsten Komplikationen bei einem solchen Magen-Darm-Infekt ist die Dehydration oder Exsikkose (Austrocknung).

Wenn Sie häufig erbrechen oder Durchfall haben, verlieren Sie einerseits viel Flüssigkeit und andererseits scheidet Ihr Körper damit auch wichtige Elektrolyte wie Natrium oder Kalium aus. Wenn dieser Mangel an Flüssigkeit und/oder Elektrolyten nicht schnell behoben wird, kann er schlimme Folgen wie Unterzuckerung, eine deutliche Verschlechterung der Blutwerte bis hin zur Blutvergiftung, Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Kreislaufversagen oder Nervenschäden haben und im extremsten Fall sogar zum Tod führen. Besonders gefährdet sind Babys, Kleinkinder und ältere Menschen.

Magen-Darm-Infekt durch Bakterien

Deutlich seltener werden Magen-Darm-Infekte durch Bakterien ausgelöst. Allerdings zeichnen diese sich durch einen schwereren Verlauf aus. Das bedeutet, dass die Erkrankung länger andauert und mit starkem und sehr häufigem Erbrechen und Durchfall sowie heftigen Magen-Darm-Krämpfen einhergeht. Teilweise leiden die Patienten auch unter hohem Fieber. Zu den bekanntesten und häufigsten Bakterien dieser Art gehören die Salmonellen, Campylobacter, Shigellen und E.coli-Bakterien.

Einige Bakterienarten können neben den bereits genannten Komplikationen einen Darmdurchbruch verursachen, durch den der Inhalt und die Krankheitserreger aus dem Darm in die Bauchhöhle gelangen. Die daraus resultierende Entzündung geht nicht nur mit großen Schmerzen einher, sondern muss auch sofort operativ behandelt werden.

In seltenen Fällen kann es zu einer sehr starken Erweiterung und Entzündung des Dickdarms (toxisches Megakolon) kommen, für die meist ebenfalls nur eine Operation als Behandlung infrage kommt. Manche Erreger produzieren zudem Gifte, die zu Nierenproblemen und akutem Nierenversagen führen können.

Magen-Darm-Infekt durch Parasiten

Durch Parasiten ausgelöste Magen-Darm-Infekte treten häufig in oder nach Fernreisen in Länder mit vergleichsweise niedrigem Hygienestandard auf. Typische Parasiten sind Lamblien oder Entamoeba histolytica, welche die Amöbenruhr verursachen. Auch in diesen Fällen kann es zu Komplikationen wie einer eingeschränkten Nährstoffaufnahme und den daraus resultierenden Problemen oder akuten Gefahren wie einer Darmperforation kommen.

Keine Sorge: Komplikationen sehr selten!

Auch wenn ein Magen-Darm-Infekt mit lebensbedrohlichen Komplikationen einhergehen kann: Machen Sie sich keine unnötigen Sorgen, es ist sehr selten, dass es hierbei zu Komplikationen kommt. Dank hoher Hygienestandards und guter medizinischer Versorgung treten diese hierzulande kaum auf. In den meisten Fällen ist die Erkrankung nach wenigen Tagen und ohne weitere Folgen überstanden.